Jan Krüger
Planung
und Umsetzung einer IT/TK-Infrastruktur
für eine
Praxisgemeinschaft mit vier Fachärzten
Projektbeschreibung Server Datensicherheit Internet, VPN, DFÜ
Telefonanlage Außenstelle Bensberg Netzwerkdiagramme Videos Fotos
ProjektbeschreibungIm Juli 2008 teilten uns langjährige Kunden mit, dass ihre bisherige Gemeinschaftspraxis für zwei Fachärzte in Refrath in eine Praxisgemeinschaft für vier Ärzte mit zehn Mitarbeiterinnen umgewandelt werden soll und man daher in größere Räumlichkeiten umziehen werde. Die neuen Praxisräume befanden sich zu diesem Zeitpunkt noch im Rohbauzustand. Der Betriebsbeginn der neuen Praxis wurde auf den 01.10.2008 festgelegt. Zu diesem Zeitpunkt sollte auch ein dritter Arzt mit seinen Mitarbeiterinnen und Patienten hinzukommen. Man beauftragte die Avalon Arts & Software GbR mit der Planung, Implementierung, Wartung und Dokumentation einer kompletten IT/TK-Infrastruktur für die neuen Praxisräume. In unseren Verantwortungsbereich fielen bei der Umsetzung unter anderem
In Absprache mit den Auftraggebern entschieden wir uns dafür, die Netzwerkinfrastruktur zunächst auf Basis einer Windows-Server-2003-Domäne mit Windows XP Professional Clients zu erstellen. Dadurch konnten bereits vorhandene XP-Lizenzen weiterverwendet werden und die Mitarbeiter in einer vertrauten und einheitlichen Umgebung arbeiten.
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ServerDas "Herz" des Netzwerks ist ein nach unseren Vorgaben gebauter (BTO) Server der Firma b.com mit folgenden technischen Eckdaten:
Als Betriebssystem des Servers kommt Windows 2003 Server Standard R2 zum Einsatz. Der Server hält dabei folgende Serverrollen:
Als Betriebssystem der Client-Rechner kommt Windows XP Professional SP3 zum Einsatz. Ein späterer Umstieg auf Windows Server 2008 und den damals bereits absehbaren Vista-Nachfolger als Client-Betriebssystem wurde dabei langfristig ins Auge gefasst.
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DatensicherheitDie Sicherung der Daten auf dem Server ist mehrfach redundant angelegt und erfolgt wiederholt zu verschiedenen Tageszeiten auf unterschiedliche Datenträger. Dabei werden sowohl die Daten des Servers selbst, als auch die Daten der Benutzer im Netzwerk gesichert, da deren Benutzerverzeichnisse auf den Server umgelenkt wurden. Der Server verfügt über zwei RAID-Verbünde (Redundant array of independent disks), die von einem RAID-Controller Adaptec 3805 SGL gesteuert werden. Bei dem ersten Array handelt es sich um ein RAID1 (Festplattenspiegelung), bestehend aus 2 Festplatten und einer Reserveplatte, die bei einem Ausfall einer Festplatte automatisch "einspringt" (Hotspare). Auf diesem Array liegen die System- und die Administrationspartition. Bei dem zweiten Array handelt es sich um ein RAID5 (Striping mit Parität), bestehend aus 4 Festplatten und einer Reserveplatte. Auf diesem Array liegt die Datenpartition mit der Albis-Datenbank und den Benutzerpfaden. Die Sicherung der Daten wird als Image-Sicherung der verschiedenen Partitionen durch die Software "True Image Echo Server" der Firma Acronis durchgeführt. Dabei erfolgt die Sicherung mehrfach redundant in 3 Stufen:
Als NAS kommt ein
Netgear ReadyNAS 1100 zum Einsatz (4x 500 GB als RAID5 = 1,5 TB Kapazität)
Zum Schutz vor Datenverlust durch
Stromausfall wird eine USV (Unterbrechungsfreie
Stromversorgung) der Firma
APC (SUA1500RMI2U)
eingesetzt. Diese versorgt sowohl den Server, als auch andere Komponenten im
Serverschrank (Switch, NAS, Router, externe Festplatte). Bei normaler Last hat
die USV eine Laufzeit von 30 Minuten. Im Falle eines Stromausfalles wird der
Server per Signal der USV automatisch heruntergefahren, sobald die USV 20
Minuten lang auf Batterie gelaufen ist.
Zum Schutz vor Datenverlust durch Viren, Trojaner und andere Schadprogramme haben wir die zentral gesteuerte und konfigurierte Virenschutzsoftware "AntiVirus Business" der Firma G Data implementiert.
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Internet, VPN, DFÜFür die Anbindung des
Praxisnetzwerkes an das Internet bzw. den externen Zugriff auf das
Praxisnetzwerk (für Fernwartung und Heimarbeit) via DSL/VPN bzw. der
Bereitstellung von ISDN-Funktionalität im Netzwerk (Fax-Dienste,
Datenübermittlung an ein externes Labor durch den Labor-PC) den Vorgaben
der Auftraggeber gemäß, haben sich diese unserer Empfehlung folgend für
einen VPN-Router
LANCOM 1721 VPN der Firma
LANCOM Systems entschieden. Das Gerät ermöglicht den gesicherten, weltweiten
Zugriff auf das Praxisnetzwerk entweder über einen anderen LANCOM VPN-Router
(Anbindung an eine anderes Netzwerk, z.B. an das Avalon-Netzwerk zur
Fernwartung), einen PC bzw. ein Notebook über einen Software-VPN-Client (LANCOM
Advanced VPN Client) oder per Smartphone (z.B. HTC HD2 mit
NCP Secure Entry Windows
Mobile Client). Das Gerät zeichnet sich weiterhin aus durch seine Flexibilität und
Erweiterbarkeit, sowie komfortable Administration und eine sehr gute Firewall.
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TelefonanlageDie Vorgaben der Auftraggeber für die Telefonanlage sahen wie folgt aus:
Wir empfahlen den Auftraggebern zusätzliche Vorgaben zu berücksichtigen:
Die Auftraggeber
haben sich daher gemäß unserem Vorschlag für die
modulare ISDN-TK-Anlage im 19"-Einbauformat "COMmander
Basic.2 19"" der Firma Auerswald mit einem Modul für 4 S0-Anschlüsse
(2 extern / 2 intern ISDN) und zwei Modulen für 8 a/b-Anschlüsse (analog)
entschieden, da diese Anlage allen Vorgaben entsprach.
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Permanente Anbindung der Außenstelle Bensberg (vierter Arzt) während des ersten Quartals 2010Ende 2009 kam der vierte Arzt hinzu. Dieser übernahm aus organisatorischen Gründen zunächst eine Praxis in Bensberg. Damals war noch nicht abzusehen, ob und wann der vierte Arzt seinen Sitz permanent in die Praxisgemeinschaft in Refrath verlegen würde. Damit dieser bereits von "Anfang an" voll in die Praxis integriert arbeiten konnte (v.a. mit Zugriff auf die Albis-Datenbank in Refrath) haben wir für die Übergangszeit die Praxis in Bensberg als Außenstelle der Praxis in Refrath eingerichtet. Dazu erstellten wir in Bensberg ein eigenständiges kleines Netzwerk mit drei PC, einem Netzwerkdrucker und einem weiteren LANCOM VPN-Router an einem DSL-Anschluss. Zwischen dem Router in Refrath und dem Router in Bensberg wurde eine permanente Netzwerkanbindung via VPN etabliert. Der vierte Arzt und seine Mitarbeiterinnen konnten so über Terminalzugriff direkt auf dem Server in Refrath mit Albis arbeiten (Eine direkte Anbindung an die Domäne über das WAN wurde erwogen, jedoch wegen vorhersehbarer Bandbreitenprobleme durch zu langsamen Upload verworfen). Der Ausdruck von Rezepten u.ä. wurde direkt über den Netzwerkdrucker in Bensberg realisiert. Ein lokal vorhandenes Chipkartenlesegerät für Krankenkassenkarten wurde virtuell an den Server in Refrath angebunden. Mittlerweile ist der vierte Arzt nach Refrath umgezogen, so dass die Außenstelle wieder aufgelöst werden konnte.
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NetzwerkdiagrammeDie folgenden Diagramme zeigen die Organisation des Netzwerks während des ersten Quartals 2010. Die IP-Adressen und der vollständige Domainname wurden anonymisiert. Zur besseren Ansicht können die Diagramme durch einfaches Anklicken vergrößert und wieder verkleinert werden.
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Netzwerkdiagramm nach
Gerätenamen und Funktionen |
Netzwerkdiagramm nach
IP-Adressen und Funktionen |
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Seitenanfang
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Videos
Während der Bootphase laufen die Lüfter des
Servers
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Provisorischer Testbetrieb der Komponenten am
31.08.2008 in unserer Werkstatt
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Linkes Bild (von unten nach oben): USV, NAS, Switch, Router |
Rechtes Bild (von unten nach oben): Server, Telefonanlage |
Die fertige Anlage im Einsatz am
26.10.2008 im Serverraum der Praxisgemeinschaft
Serverschrank 19" mit USV, Server, NAS, Router, Fach für externe Festplatte, Switch, Telefonanlage (von unten nach oben) |
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